470er WM – Bargehr/Mähr holen WM-Bronze
„Wir können das noch gar nicht realisieren“, ergänzt sein Teamkollege David Bargehr im Ziel. Nichts wollte man mehr dem Zufall überlassen. Der Lümmelbeschlag, der in der letzten Wettfahrt am Vortag noch gebrochen war, wurde erneuert. Innerhalb von zwei Stunden brachte man alles auf dem Boot nochmals auf Vordermann. Auch strategisch bereitete man sich auf alle Eventualitäten vor, Lukas Mähr: „Wir haben gestern viele Szenarien durchgesprochen, waren perfekt vorbereitet.“
Vor allem ging ihre Strategie beim Start voll auf, wie Lukas Mähr erläutert: „Wir haben uns vorgenommen das türkische Boot beim Start unter Druck zu setzen und sie zu Fehlern zu zwingen.“ Ihre einzigen Konkurrenten um Bronze, Cinar/Cinar (TUR), wurden auch prompt wegen Frühstarts disqualifiziert, damit hatten die Vorarlberger Bronze bereits in der Tasche.
Zu Gold und Silber war der Abstand bereits vor dem Medal Race zu groß, hier setzten sich die Australier Mathew Belcher/Will Ryan vor den Schweden Anton Dahlberg/Fredrik Bergström durch.
Mähr: „Dankbar, dass wir das erreichen durften“
Erst im November des Vorjahres erlitt das Ländle-Duo durch die Verletzung von David Bargehr einen enormen Rückschlag. Nach fünf Monaten Pause kehrte er im April wieder zurück aufs Boot. Beim World Cup Finale vor Santander segelte er mit seinem Vorschoter Lukas Mähr auch prompt zu Silber. Trotzdem hat man sich für die WM in erster Linie das Medal Race als Ziel gesetzt. Sechs Tage nach der ersten Wettfahrt, stehen sie am Stockerl und dürfen die erste 470er WM-Medaille für Österreich entgegennehmen.
Lukas Mähr: „Das ist der Höhepunkt unserer Karriere. Wir sind dankbar, dass wir das erreichen durften nach so vielen Jahren. Darauf werden wir heute auf jeden Fall anstoßen.“
OeSV-Sportdirektor Georg Fundak setzte die beiden vor der WM klar unter die Top sechs: „Wir waren schon früher knapp an einer Medaille bei den 470er dran, sie haben es nun geschafft und damit österreichische Sportgeschichte geschrieben. Aber wir haben noch Potential, sind noch lange nicht fertig. Wir wollen nicht stehenbleiben, wir wollen gewinnen. Diese Medaille wird sämtliche OeSV-Teams anspornen.“
Und auch das zweite OeSV-Boot mit Niko Kampelmühler und Thomas Czajka ließ Fundak nicht unerwähnt: „Dass dieses junge Team bei ihrer ersten WM gleich den Sprung in die Goldgruppe geschafft haben, ist wirklich ein Wert.“